Herbstspaziergang durch den Buchwald

Wie wertvoll selbst kleinere naturnahe Laubwaldgebiete für die Artenvielfalt sein können, das erfuhr eine kleine Gruppe Teilnehmer bei der NABU-Führung durch den „Buchwald“ im Oktober 2014. Das 36 Hektar große Naturschutzgebiet bei Doberlug, das 1560 erstmals urkundlich erwähnt wurde, ist mit seinem Rotbuchen-Stieleichen-Hainbuchen-Bestand eine Oase inmitten der von Kiefernreinbeständen geprägten Waldlandschaft Südbrandenburgs.

 

Von der Fischwirtschaft der Zisterziensermönche im Kloster Dobrilugk zeugt heute noch der Küchenteich, aus dem gleich zu Beginn des Spaziergangs ein Laubfrosch grüßt.

 

Seit den 1960er Jahren ist sichergestellt, dass sich der Baumbestand durch natürliche Aussaat selbst verjüngen kann und die Mischung der Altersklassen gewährleistet wird, indem höchstens einzelne Stämme entnommen werden. Bäume dürfen hier alt werden und langsam absterben. In ihren Fäulnishöhlen sowie in zahlreichen eigens aufgehängten Kästen wurden von der Initiative Fledermausschutz im Landkreis Elbe-Elster seit 2006 insgesamt 12 Fledermausarten nachgewiesen. Als Besonderheiten gelten Bechstein- und Mopsfledermaus sowie der Kleine Abendsegler.

 

Eine von Pilzen befallene alte Rotbuche

Der reiche Totholzanteil im Naturschutzgebiet Buchwald ist Nährboden für teils skurril anmutende Pilzarten wie den Ästigen Stachelbart. Die Laubwaldgesellschaft, in die hier so wenig wie möglich eingegriffen wird, bietet auch selteneren Vogelarten wie Hohltaube und Grauschnäpper passende Brutbedingungen. Zugvögel finden im Buchwald auf ihrer langen Reise Nahrung und Rastplätze.

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